Matrix 14 - Das Sandkastenprinzip
Das persönliche Armageddon und der Prozess der Dehypnotisierung
Alle bisher erschienen Teile der Matrix-Serie findest du hier →
Sobald Du in einer Welt, die Dir nicht gefällt, etwas ändern willst,
was Dir nicht gefällt, fängt diese Welt an, Dich in sich hineinzuziehen.
Wie sonst könntest Du von außen etwas an/in der Welt ändern,
wenn nicht indem Du ein Teil von ihr wirst?
Du könntest aber auch erst einmal darüber nachdenken,
ob Dir die Welt deshalb nicht passt, weil sie nicht die Deine ist,
und ob Du Dir nicht lieber eine Welt suchen solltest, die Dir mehr entspricht,
bevor Dich die ganze unpassende Welt verschlingt.
24.04.2020 -kh-
Inhaltsverzeichnis
Teil 1 (free)
Dehypnotisierender Prozess
In den letzten Matrix-Folgen (11, 12 und 13) habe ich mich mit dem möglichen und herbeigesehnten Zusammenbruch des Systems beschäftigt und angedeutet, dass grundsätzlich nur das zusammenbrechen kann, was nicht der wahren Natur des Seins, des Lebens entspricht und man daher nichts zu befürchten hat, wenn so etwas “Unnatürliches” wegbricht, es sei denn, man hat sein ganzes “Leben” auf Unnatürlichem aufgebaut. Und ein auf so eine unnatürliche Art und Weise aufgebautes Leben, Arbeit(splatz), Partnerschaft, Projekt etc. aufrechtzuerhalten, wird in den nächsten Wochen und Monaten immer schwieriger und mühsamer und macht sich vermutlich nicht gut auf Instagram, Tik-Tok & Co. So tut sich jeder selbst einen Gefallen, wenn er sein Leben, sein Sein auf das Natürliche ausrichtet, während sich die Lage “da draußen” zuspitzt.
Was aber ist das Natürliche?
Und wie kann ein Mensch, dessen System auf einem unnatürlichen “Treibstoff” läuft und dessen Sinne auf das “Verkehrte” konditioniert sind, das Wahre erkennen?
Das sind selbstverständlich essentielle Fragen und die Antwort darauf ist nicht einfach, denn ein Hypnotisierter kann selten erkennen, dass er hypnotisiert ist.
Grundsätzlich können wir davon ausgehen, dass wir alle noch irgendwo unter Hypnose stehen und so empfehle ich als ersten Schritt, den inneren Entschluss zu fassen, sich mit allem, was einen ausmacht, der wahren, lebendigen Natur des Seins zuzuwenden. Ist diese Absicht ehrlich gemeint, beginnt die Natur/das Leben mit einem klärenden, dehypnotisierenden Annäherungsprozess.
Natürlich sollten man dabei die Erwartungen und Vorstellungen, wie ein solcher Prozess, eine solche Annäherung und die wahre Natur für einen aussehen sollte, beiseite lassen und verstehen, dass der Annäherungsprozess einem genau das vermitteln wird und man es (jeder auf seine individuelle Weise, entsprechend seinem Entwicklungsstand) erfahren wird.
Sind wir (auch als Kollektiv) bereit, uns dieser Erfahrung zu öffnen?
Matrix 13 - Widerstand gegen die Erneuerung
Wenn man den Menschen auf einmal alle Ablenkungen wegnehmen würde,
würden sich die meisten Menschen von lauten Schmerzen, die sie auf einmal fühlen würden und von denen sie sich bislang abgelenkt, unfühlbar gemacht haben, selbst nicht aushalten und sich lieber in den Tod flüchten.
Das Feindbild als Motivator
Als ich anfing, den Text für Matrix 14 zu schreiben, war es gerade der 23.04.2025, also der dritte Tag nach dem “Papstabschied” und damit auch der dritte Tag, an dem die Wellen der Emotionen wieder hochschwappten und die Menschen sich wieder in Pro- und Contra-Gruppen aufteilten, je nach eigenem Feindbild.
Die “Matrix-Strategie”, den Menschen immer wieder ein gemeinsames Feindbild zur Verfügung zu stellen, damit sie sich auch dort zusammenschließen, wo es sonst kein “Miteinander” gäbe, funktioniert nach wie vor hervorragend!
Innerhalb eines unnatürlichen Systems, das die verkehrte Matrix darzustellen scheint, können die Menschen das “Wir”, das Miteinander offensichtlich nur aufgrund eines Feindbildes leben. Ohne einen Feind, ohne einen Aufruf zum Kampf gegen etwas, gibt es kaum eine gemeinsame Bewegung im kollektiven Feld. Nur der “Feind” scheint so manchen vom “Sofa”, aus dem “Tiefschlaf” mobilisieren zu können. Wie gesagt, der Treibstoff ist hier ein anderer, als wenn man auf dem Treibstoff der "wahren Natur" fährt und sich besinnen würde, sich für und nicht gegen etwas einzusetzen. Also schon hier habe ich, wenn man mir glauben darf und/oder es selbst so empfinden kann, einen Hinweis angesprochen, das Unnatürliche im (eigenen) Leben zu erkennen ;)
Die Kunst der verkehrten Matrix, die sich mit den Menschen mitentwickelt, besteht aus meiner Warte derzeit darin, die gesamte Menschheit (in gegenseitigen Anfeindungen) mit ein und demselben Bild zu mobilisieren, nur jeweils mit einem anderen Pol. Was den einen als das Gute aufgetischt wird, bekommen die anderen als das Feindbild serviert und gehen auf die (meist ohnehin nur noch virtuellen) Barrikaden und verstehen nicht, wie die anderen ausgerechnet das so ausgesprochen Feindliche und/oder Giftige für das Erlösende und Gute halten können. So oder so, die oder die Gruppierung, die Matrix scheint auch für den Letzten, der sich noch in einer distanzierten, beobachtenden Position jenseits der Matrix wähnt, die richtigen “Angebote” auf Lager zu haben. Kaum glaubt man sich auf einer Seite nur mit den Guten, den Einsichtigen, den Andersdenkenden zu sein, schon wird ein neues Thema aufgerollt und voilà, neue Gruppierungen und Anfeindungen in den eigenen Reihen entstehen.
Virus der Besserwisserei
Wie dem auch sei, die heutige “Kultur” der “progressiven Besserwisserei” scheint es zu erlauben, ohne jede Scham und Demut, öffentlich die wüstesten Beschimpfungen und Verwünschungen aus der untersten Schublade gegen den vermeintlich Andersdenkenden (und sei er auch gerade verstorben) auszustoßen, ungeachtet dessen, dass man sich vielleicht noch vor wenigen Tagen in der gleichen philosophischen Richtung glaubte und/oder stolz und/oder überheblich präsentierte.
Wer oder was macht es heute möglich, dass Menschen, gleich welchen Standes, welcher Bildung, welcher Mentalität, welcher Nationalität, welchen kulturellen Hintergrundes, plötzlich über den anderen, wenn nicht über jeden (dem sie noch nie im Leben begegnet sind), über all seine Absichten, Abgründe und Taten mehr und besser Bescheid wissen, als sie (jemals) über sich selbst wissen (werden)? Ohne eine Spur von Zweifel, ohne Demut, ohne Schuldgefühle, also ohne all das, was ihnen in ihrem eigenen inneren Selbst begegnet, nehmen sie sich kein Blatt vor den Mund, um jenseits aller Selbstreflexion (wie eine solche Anfeindung und Schubladisierung für sie selbst wäre) in dramatischer Manier öffentlich zu urteilen! (Wenn das nicht ein weiterer Hinweis darauf ist, wie man das Unnatürliche identifizieren kann!)
Und das alles noch schnell zwischen den Pro- und Contra-Kriegsbekundungen in den sozialen Medien, denn das ist es offensichtlich, was einige “ Tapfere” heute mit einem Krieg verbinden: Zwischen ein paar Selfies, schnellem Reel-Scrollen, zu ein paar Schreckensbildern aus dem gerechtfertigten (oder ungerechtfertigten) Krieg ein schrilles, selbstbewusstes und natürlich aufklärerisches Statement zu posten, am besten unter einem Pseudonym und mit dem Gefühl, heldenhaft dabei gewesen zu sein und es dem Feind so richtig gezeigt zu haben, um sich im nächsten Moment wieder seinem Leben zwischen Wischen und Scrollen zuzuwenden - bis zum nächsten Statement.
Und ja, ich bin mir bewusst, dass dieser mein Artikel auch so besserwisserisch klingen oder rüberkommen könnte. Ich nehme mich selbst nicht aus, aber aufgrund einer solchen “Gefahr” erinnere ich immer wieder: Bitte mache dir dein eigenes Bild von dem, was ich hier schreibe, lege meine Worte auf deine eigene Waagschale. Nutze sie einfach als Anregung, das angesprochene Thema aus deiner Sicht selbst zu betrachten und zu reflektieren. Vielen Dank!
Das künstliche Licht offenbart sich
So fielen nach dem päpstlichen Abschied weitere Masken, und diesmal nicht selten im “lichten” Lager, das sich auch hier und da erlaubte, beelzebubische Wünsche in Jubelschreie zu verpacken, als hätte ein Teil des spirituellen Kollektivs plötzlich einen Amnesieanfall und die eigenen Grundsätze vergessen: z.B. dass zu einem all das zurückkommt, was man aussendet. Wie sonst sind all die hämischen Kommentare und höllischen Wünsche zu verstehen? Wo ist das so oft zur Schau gestellte Mitgefühl, die Empathie und all das Licht und die Liebe geblieben, die man für jede einzelne Seele im Universum haben sollte, und sei sie noch so sehr in Illusionen und/oder Ego ge(ver)fangen? Wo ist der Akt der Befreiung durch den so oft gepredigten Akt der Vergebung? (Wenn das nicht ein weiterer Hinweis darauf ist, wie man das Unnatürliche identifizieren kann!)
Und der eine oder andere wird sich deswegen fragen:
Darf man denn gar keine eigene Meinung mehr haben?
Darf man denn das eindeutig Böse nicht verurteilen?
Aus meiner Sicht ist es etwas anderes, eine eigene Meinung zu haben, etwas wahrzunehmen, und etwas anderes, das dann öffentlich marktschreierisch als die eindeutige Wahrheit schlechthin zu präsentieren und dann noch beleidigt zu sein oder sich angegriffen zu fühlen, wenn andere anderer Meinung sind.
Und dann stellt sich auch noch die Frage: Woher weiß man, dass das, was man so vehement vertritt, wirklich die eigene Meinung ist und nicht nur etwas, was man sich intellektuell, emotional und/oder energetisch angeeignet hat (von Personen und/oder Gruppierungen, denen man gerne angehören würde)?
Vielleicht wäre eine einfache Selbstbefragung angebracht:
Bin ich mir so sicher, dass ich bereit bin, für die Wahrheit, die ich so lautstark vertrete, meine Hand ins Feuer zu legen, wenn es darauf ankommt? Oder vertrete ich sie nur, weil man sie mir plausibel gemacht und mit klangvollen Quellen und Namen untermauert hat?
© 04/2025 Kristina Hazler
Hier endet der öffentliche Teil 1 und hier geht es direkt zum kostenpflichtigen Teil 2 →
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